Die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatán, Mérida, glänzt mit einem lebendigen, bunten Zentrum im Kolonialstil. Die Lage im Norden Yucatáns macht die Stadt zu einer perfekten Basis für Ausflüge ins Umland.
Spätestens in der Innenstadt merkt man, dass Mérida kein verschlafenes Nest ist. So viele Menschen sind uns auf den Straßen zuletzt in Mexiko-Stadt begegnet. Zahlreiche Einkaufsstraßen und Restaurants – leider größtenteils auf europäischem Preisniveau – prägen das Bild. Um ein paar ruhige Flecken zu finden, muss man das Centro verlassen.
Sehenswürdigkeiten von Mérida
Großer Zócalo mit Kathedrale
Wie in jeder mexikanischen Stadt bildet der Zócalo das Zentrum. Direkt am Zócalo befindet sich die Kathedrale von Mérida. Die Kathedrale ist im Vergleich zu anderen in Mexiko eher schlicht gehalten. Aber das weniger pompöse passt irgendwie zur Stadt.
Wir hatten das Glück, das jährlich stattfindende Stadtfest besuchen zu dürfen. Zu der Zeit sind in der ganzen Innenstadt mehrere Bühnen aufgebaut, auf der Livebands spielen. Die ganze Stadt ist in Feierlaune. Alle Restaurants und Bars sind an diesem Wochenende ausgebucht. Die Street Food Läden kommen mit den Bestellungen nicht mehr hinterher.
Paseo de Montejo mit dem Denkmal für das Vaterland
Dieses auffällige Monument an der Hauptverkehrsader Méridas zeigt Szenen aus der Geschichte Mexikos – von Tenochtitlan (der ehemaligen Aztekenhauptstadt) bis zum Zeitpunkt der Entstehung des Monumentes selbst Mitte des 20. Jahrhunderts. Typische Symbole wie der Adler mit der Schlange im Schnabel oder die Häupter großer mexikanischer Persönlichkeiten zieren das Äußere des Monumentes für das Vaterland.
Parque Zoológico del Centenario, Mérida
Nur 25 Gehminuten Gehminuten vom Zócalo entfernt befindet sich der kostenlose Zoo der Stadt. Normalerweise besichtigen wir keine solchen Dinge im Urlaub, aber wir hatten spätnachmittags noch etwas Zeit zur Verfügung. Man findet darin größtenteils Tiere, die in wärmeren Gefilden der Erde leben und somit im ganzjährig heißen Mérida gut aufgehoben sind. Von Raubtieren über Giraffen, Affen, Nilpferde und einen Reptilienbereich findet man zahlreiche Tiere. Die Tiere scheinen gut versorgt zu sein, aber insbesondere die Gehege der Löwen und Tiger sind doch sehr klein geraten. Für Familien mit Kindern ist der Zoo sicherlich eine schöne Abwechslung, für Backpacker, die Land und Leute erkunden wollen sicherlich kein Muss.
Bayerisches Restaurant „La Bierhaus“ mitten in Mérida
Nach gut 3 Wochen Tacos, Burritos, Arrachera & Co. gelüstete es uns nach etwas kulinarischer Abwechslung. Durch Zufall stießen wir beim Schlendern durch die Gassen auf das „La Bierhaus“. Dies ist übrigens ein eigenständiges Restaurant und keine etwaige Niederlassung des Hofbräuhauses. Wir brauchten uns nur kurz ohne Worte anzuschauen und fragten direkt nach einem Tisch. Mit viel Glück zauberte uns der Kellner noch einen freien im letzten Eck der prall gefüllten deutschen Institution herbei. Tatsächlich besteht die Menükarte fast ausschließlich aus bayerischen bzw. deutschen Gerichten. Verschiedene Importbiere aus Deutschland wie Franziskaner, das Hofbräubier, Löwenbräu oder auch Paulaner stehen genauso wie diverse einheimische mexikanische Biersorten zur Auswahl. Beim Kellner – stilecht in original-bayerischer Lederhose gekleidet – orderten wir Käsespätzle, Schweinsbraten und Schweinswürstl mit Sauerkraut.
Selbst bei der Einrichtung hat man so gut wie möglich versucht, bayerischen Flair nach Mérida zu bringen. Die rustikal wirkenden (eigentlich waren sie aber eher klapprig, deutsche Eiche wächst nunmal nicht in Mexiko 😉 ) Tische und Bänke erinnern tatsächlich ein bisschen an Wirtshäuser.
Die schönsten Ausflüge ab Mérida
Für uns war Mérida allerdings nur ein kurzer Zwischenstopp, da wir uns danach direkt mit unserem Mietwagen nach Chichén Itzá aufmachten.
Ohne eigenen Mietwagen gibt es keinen besseren Ausgangspunkt zur Erkundung vieler Mayaruinen. Untenstehend findet ihr die üblichen Ausflugsziele samt Entfernung.
- Uxmal (1:15 h)
- Chichén Itzá (1:35 h)
- Cenote Ik Kil (1:35 h)
- Cenote Xkeken (1:50 h)
- Cenote Samulá (1:50 h)
- Edzná (2:50 h)
- Labná, Sayil, Xlapak (1:35 h)
- Ek Balam (2:00 h)
- Cobá (2:30 h)
- Tulum (3:00 h)
- Progreso (Strandtag einlegen) (0:40 h)
Diese könnt ihr entweder lokal buchen (Vorsicht vor Betrügern) oder vorab im Internet.
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Fazit zu Mérida
Mérida ist so ein bisschen wie Oaxaca: Eigentlich gibt es nur wenige größere Highlights. Und doch ist die Stadt ganz allgemein extrem sympathisch. Das tolle Wetter, die Kolonialgebäude, die lockere Atmosphäre, das Flanieren durch Parks und die perfekte Lage als Ausgangsbasis für Touren zu Maya-Ausgrabungsstätten machen Mérida zu einem lohnenden Besuchsort.
FAQs
Wie viele Einwohner hat Mérida?
Über 800.000.
Wann ist die perfekte Reisezeit?
Die beste Reisezeit für Mérida deckt sich mit der allgemein besten für ganz Mexiko. In den Wintermonaten November bis April erwartet euch regenarmes Wetter mit trotzdem hohen Temperaturen von 20-35°C. Man merkt, dass Mérida nicht im Hochland liegt, wo die Temperaturen spürbar milder sind.
Wie viele Tage sollte man sich Zeit nehmen?
Wer nur Mérida erkunden möchte, dem reicht ein Tag völlig aus. Wenn man keine Rundreise mit eigenem Mietwagen unternimmt und die Stadt als Ausgangsbasis für die zahlreichen Mayaruinen nutzt, kann man auch problemlos eine Woche dort verbringen.
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