Unsere Mexiko-Rundreise startete im politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum des Landes: Mexiko-Stadt (Ciudad de México, kurz CDM). Nirgendwo im Land ist der wirtschaftliche Aufschwung so stark sichtbar wie hier.
Überall in der Stadt pulsiert das Leben. Die Metros sind gut gefüllt, die Hauptverkehrsadern maßlos überfüllt. An jeder Straßenecke gibt es kleine Street Food Läden, an denen zahlreiche Menschen Tacos und Tortas verspeisen. Die Parks sind gut besucht. Straßenkünstler zeigen kleine Aufführungen und verdienen sich ein paar Pesos dazu.
So oder ähnlich sieht der Alltag von über 9 Millionen Menschen aus. Im Großraum von Mexiko-Stadt sind es sogar 20 Millionen.

Als Touristen bekamen wir vor allem die zentrumsnahen Stadtviertel zu sehen. Wir waren überrascht, wie grün Mexiko-Stadt dort ist. An jeder Straßenecke, in jedem Hinterhof sind Bäume gepflanzt. An jeder größeren Kreuzung gibt es kleine Verkehrsinseln. Zahlreiche Parks, die – wie die Straßen auch – extrem sauber und gepflegt sind, prägen das Stadtbild. An vielen Hausfassaden gibt es bunte, großflächige Streetart zu sehen. Besonders die Stadtviertel Roma und Condesa, die wir aufgrund der Lage unseres Airbnb Apartments recht ausgiebig erkundeten, versprühen einen besonderen Charme. Davon zeugt auch die Preisexplosion der Wohnungen in den letzten Jahren.

Grüne Parks in Mexiko-Stadt

Weiter im historischen Zentrum sind die Gebäude vom Kolonialstil geprägt. Die kunstvollen Fassaden und Kathedralen zeugen auch heute noch vom starken Einfluss der Spanier.

Sehenswürdigkeiten in Mexiko-Stadt

Historisches Stadtzentrum – Zócalo

Als erstes machten wir uns auf den Weg zum Platz der Verfassung, genannt Zócalo. Als Zócalo bezeichnet man in Mexiko allgemein zentrale Plätze, die als Treffpunkt für die Menschen dienen. Um diese Plätze herum pulsiert das Leben meist besonders. Unübersehbar weht in der Mitte eine gigantische Mexiko-Flagge. Tipp: für einen tollen Ausblick auf den gesamten Platz und die Kathedrale könnt ihr auf der Westseite in eines der Restaurants im oberen Stockwerk gehen.

Allgemein könnt ihr im historischen Zentrum wunderbar durch die Straßen flanieren. Überall gibt es kunstvolle Fassaden, schmale Kirchen zwischen Häusern eingezwängt, Restaurants, Cafés und viele große und kleine Museen.

Mexiko-Stadt Zócalo

Kathedrale von Mexiko-Stadt

Unübersehbares Highlight am Platz der Verfassung ist die riesige Kathedrale (Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México). Sie ist die größte und zugleich älteste Kathedrale des amerikanischen Kontinents. 1573 errichteten sie die spanischen Kolonialherren. Interessant ist auch die kleinere Kirche Sagrario Metropolitano, die nahtlos an die Kathedrale anschließt. Vom Baustil her könnte man vermuten, dass diese älter ist und dass erst später die große Kathedrale gebaut wurde. Der Bau wurde allerdings erst etwa 200 Jahre später begonnen. Warum man eine kleinere Kirche direkt neben der großen baut, konnten wir leider nicht herausfinden.
In dem großzügigen Areal vor und neben der Kathedrale führen selbsternannte Schamanen mit Weihrauch Segnungen durch, was böse Geister vertreiben soll.

Kathedrale von Mexiko-Stadt
Kathedrale von Mexiko-Stadt - innen
Weihungen vor der Kathedrale

Templo Mayor und die Aztekenstadt Tenochtitlan

Nur einen Steinwurf von der Kathedrale entfernt liegt der Templo Mayor – der wichtigste Tempel der einstigen Aztekenhauptstadt Tenochtitlan. Über etwa 400 Jahre geriet der Tempel in Vergessenheit und wurde zunehmend mit Häusern überbaut. Man wusste zwar Anfang des 20. Jahrhunderts ungefähr, wo der Tempel liegt. Aber erst, als 1978 bei Bauarbeiten ein riesiges Relief einer Göttin gefunden wurde, war das die Initialzündung für die vollständige Ausgrabung. Eine ganze Reihe an Häusern wurde abgerissen, um den Tempel freilegen zu können. Sieben Bauphasen des Tempels, der einst 60 Meter hoch war, konnten entdeckt werden.

Noch heute liegen mit großer Sicherheit zahlreiche Aztekenruinen unter Mexiko-Stadt vergraben. Die heutige Hauptstadt liegt genau dort, wo früher die der Azteken war. Interessant ist auch das kleine angeschlossene Museum.

Templo Mayor Pyramide
Museum Templo Mayor
Templo Mayor Museum
Wie viel kostet der Eintritt zum Templo Mayor?

Der Eintritt kostet 80 Pesos (ca. 4€). Sonntags haben Mexikaner freien Eintritt, sodass es dann sehr voll ist.

Wann sind die Öffnungszeiten?

Die Ausgrabungsstätte und das Museum haben Dienstag bis Sonntag 09.00 – 17.00 Uhr geöffnet. Montag ist Ruhetag.

Palacio de Bellas Artes

Der Palacio de Bellas Artes gilt als die wichtigste kulturelle Einrichtung Mexikos. Darin finden Theater, Tanz-, Musik- und Opernaufführungen statt. Leider konnten wir das Innere nicht ansehen. Aber auch von außen ist das Monument unglaublich beeindruckend. Wer kulturell interessiert und bereit ist, tief in die Tasche zu greifen, kann auf der offiziellen Webseite Tickets für kommende Veranstaltungen kaufen.

Palacio de Bellas Artes

Mirador Torre Latino: Hochhaus mit tollem Ausblick über Mexiko-Stadt

Abgesehen von wenigen Hochhäusern an der Av. Paseo de la Reforma, die jedoch größtenteils nicht öffentliche Banken-, Versicherungs-, Beratungs- oder Hotelgebäude sind, gibt es in Mexiko-Stadt kaum Möglichkeiten, die Stadt von oben zu erleben. Der Torre Latinoamericana ist die bekannteste. Das Hochhaus (mit seinen 182 Metern könnte man das Gebäude auch als Wolkenkratzer bezeichnen) befindet sich auf dem Weg vom Platz der Verfassung zum Palacio de Bellas Artes.

Die Auffahrt wird unter dem Namen „Mirador Torre Latino“ vermarktet. Insgesamt hat das Gebäude 44 Stockwerke. Ganz oben gibt es eine Freiluftaussichtsplattform mit 360° Rundumblick über Mexiko-Stadt. Im 40. Stock befindet sich eine stilvoll eingerichtete Skybar, in der man verschiedenste Getränke und kleinere Häppchen Essen bestellen kann. Die Preise sind erstaunlich moderat. Die Bar ist ebenso komplett verglast.

Ausblick vom Torre Latinoamericano
Palacio de Bellas Artes bei Nacht
Wie viel kostet der Eintritt und die Auffahrt im Torre Latinoamericana?

Erwachsene zahlen 130 Pesos (ca. 6€) und Kinder 90 Pesos (ca. 4€). Das gute ist, dass man ein kleines Armband bekommt. Mit diesem und dem Ticket kann man so oft runter- und rauffahren wie man möchte. Man könnte beispielsweise am Vormittag hochfahren, danach ein bisschen was im Stadtzentrum anschauen und zum Sonnenuntergang wieder hochfahren.

Wann sind die Öffnungszeiten der Mirador Torre Latino?

Montag bis Sonntag von 09.00 – 22.00 Uhr. Wir empfehlen, schon am Nachmittag hochzufahren, vielleicht einen Cocktail in der Skybar zu genießen und dann den Sonnenuntergang und Mexiko-Stadt bei Nacht anzusehen.

Wo kann man Tickets kaufen?

Auf dem Erdgeschoss befinden sich die Ticketschalter. Wir mussten etwa 5 Minuten anstehen.

Stadtzentrum mit Hochhäusern

Zwischen dem Siegesengel und dem Chapultepec Stadtpark befindet sich das moderne Bankenviertel. Dort gibt es zahlreiche Hochhäuser mit Glasfassaden. Neben Banken haben dort auch Versicherungen, Unternehmensberatungen und gehobene Hotels ihren Sitz. Natürlich darf man keine Skyline wie in New York oder Shanghai erwarten. Aber es zeigt: Mexiko ist längst in der Moderne angekommen. Ein Spaziergang vom Park zum Siegesengel lohnt sich.

Mexiko-Stadt Skyline

El Ángel de la Independencia

Was für München die Bavaria ist und für New York die Freiheitsstatue, ist in Mexiko der Ángel de la Independencia. Auf der pompös verzierten Säule mit riesigem Sockel thront die Skulptur der Siegesgöttin Victoria. Das Denkmal wurde 1910 zur Feier der 100-jährigen Unabhängigkeit von Spanien errichtet. Es befindet sich prominent auf einem riesigen Kreisverkehr der Hauptverkehrsader Paseo de la Reforma mitten im Zentrum der Stadt.

El Ángel de la Independencia

Stadtpark Chapultepec

Der riesige Stadtpark Chapultepec bildet die grüne Lunge von Mexiko-Stadt. Die schön angelegten Wege liegen dank der zahlreichen Bäume meistens im Schatten. Vier Seen sorgen für eine idyllische Stimmung. In dem weitläufigen Areal verlaufen sich die Menschenmassen, sodass man gut vom hektischen Alltag abschalten kann. Am Rande der Wege findet man zahlreiche Brunnen und Denkmäler. Die Eichhörnchen haben komplett die Scheu vor den Menschen verloren und fressen einem die Nüsse fast aus den Händen.

Mitten im Stadtpark befindet sich das Nationalmuseum für Anthropologie, der Zoo, ein Vergnügungspark und das bekannte Castillo de Chapultepec.

Stadtpark Chapultepec Ausblick auf Castillo
Eichhörnchen im Chapultepec Stadtpark

Castillo de Chapultepec (Schloss Chapultepec)

Dieses Schloss ist wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit im Stadtpark. Chapultepec heißt übrigens „Heuschreckenhügel“. Dementsprechend ist die Heuschrecke als Gestaltungsmittel und Wappentier des Parkes und des Castillos allgegenwärtig. Das Schloss liegt auf einem Hügel mitten im Stadtpark. Schon vor der Eroberung durch die Spanier gab es am Fuße einen Palast, der durch die Spanier zerstört wurde. Seit 1806 gehört das Schloss Mexiko-Stadt. Den heutigen Glanz des Schlosses hat man dem österreichischen Kaiser Maximilian zu verdanken, der es zu einer Residenz ausbauen ließ.

Ein steiler, gepflasterter Weg mit perfekt gepflegten Grünanlagen führt hinauf zum Castillo de Chapultepec. Das erste, was man sieht, ist ein piekfeiner Garten mit einem prunkvollen Springbrunnen. Allgemein sind die Außenanlagen extrem grün. Viele Hecken, Blumen aber auch zum Teil Kakteen ziehen sich durch das Gelände. Auf den großzügigen Balkonen hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Bankenviertel und den Park.

Garten mit Brunnen - Castillo de Chapultepec
Gartenanlagen Castillo de Chapultepec

Das Innere des Schlosses ist größtenteils ein Museum. Zahlreiche riesige Gemälde zeugen von der Vergangenheit des Castillo de Chapultepec und von Mexiko im Allgemeinen. Statuen, Pokale, Fresken und aufwändig gefertigte Fenster verdeutlichen den Reichtum des Kaisers vor etwa 150 Jahren. Auch die kaiserliche Kutsche ist ausgestellt.

Gemälde im Schloss Chapultepec
Glasfenster im Schloss

Auch wenn viele Touristen vor Ort sind, gehört dieses Schloss zum Pflichtprogramm.

Wie viel kostet der Eintritt ins Castillo de Chapultepec?

Der Eintritt kostet 64 Pesos, rund 3€.

Wann sind die Öffnungszeiten?

Dienstag bis Sonntag, 09.00 – 17.00 Uhr. Montag ist Ruhetag.

Wo kann man ein Ticket kaufen?

Das Ticketbüro ist am nordöstlichen Eck am Fuß des Berges. Direkt daneben geht es auch die Straße den Berg hoch.

Nationalanthropologisches Museum

Das Museum für Anthropologie (Museo Nacional de Antropología) ist für uns ohne jeden Zweifel das schönste Museum Mexikos. Auf 44.000 m² ist sozusagen das „who is who“ der Reliquien, Skulpturen und historischen Gegenstände aus der Maya- und Aztekenzeit ausgestellt. Das mit Abstand bekannteste Relikt dürfte der Stein der Sonne, im Volksmund „Aztekenkalender“, sein. Die Skulptur aus hartem Basalt ist 3,6 m breit und 1,22 m dick. Neben unzähligen kleineren Skulpturen sind auch viele Fassaden und teils riesige Statuen aus Stein ausgestellt. Häufig findet man skurrile Figuren mit seltsamen Körperproportionen und Ausdrücken.

Viele Gräber oder Reliquien sind aber auch in den kleineren Museen vor Ort bei den Ausgrabungsstätten geblieben. In diesem Fall gibt es gut gemachte Reproduktionen, damit man diese auch in Mexiko-Stadt ansehen kann. Zu den bekanntesten Reproduktionen gehört der Tempel der gefiederten Schlange in Teotihuacan oder auch ein Grab von Monte Albán.

Nationalanthropologisches Museum
Tempel der gefiederten Schlange, Teotihuacan
Wie viel kostet der Eintritt?

80 Pesos, umgerechnet 4€.

Wann sind die Öffnungszeiten?

Dienstag bis Sonntag 09.00 – 19.00 Uhr. Montag ist Ruhetag.

Wie kommt man am einfachsten hin?

Wer ohnehin schon im Chapultepec Park unterwegs ist, kann ganz einfach zu Fuß hingehen. Ansonsten liegt die Metrostation Auditorio am nächsten.

Wie viel Zeit sollte man sich für das Nationalmuseum der Anthropologie nehmen?

Es kommt ganz darauf an, wie viel Hintergrundinformationen man zu den Ausstellungsstücken lesen möchte. Wer gefühlt an jedem 2. Infoschild hängen bleibt, braucht mindestens einen ganzen Tag, um alles anzusehen. Zum „Durchschlendern“ und ab und zu mal ein paar Infos mitnehmen sind 3-4 Stunden ausreichend.

Universidad Nacional Autónoma de México – die schönste Universität in Mexiko-Stadt

Ein weiteres Highlight ist die Universität. Die kunstvollen Bemalungen an der kompletten Fassade der Bibliothek zeigen, dass eine Universität nicht immer einen kühlen, architektonisch-modernen Stil ausstrahlen muss. Man kann sich einfach einen Parkplatz suchen und auf dem Gelände in Richtung des Gebäudes gehen. Da die Universidad Nacional Autónoma de México weit im Süden liegt, würden wir sie nicht unbedingt zum Pflichtprogramm zählen. Mehrere Stunden An- und Abfahrt würden wir nur dafür eher nicht in Kauf nehmen. Da wir Mexiko-Stadt ohnehin in diese Richtung verließen, war es für uns kein Problem.

Universidad Nacional Autónoma de México – die schönste Universität in Mexiko-Stadt

Wrestling in der Arena México

Wrestling ist ohne Zweifel einer der am kontroversesten diskutierten Sportarten bzw. Entertainmentprogramme. Die einen lieben es, die anderen können nur den Kopf schütteln. Außer Zweifel steht, dass Wrestling in Mexiko unglaublich populär ist. Die größte Arena, die dafür genutzt wird, ist die Arena México im Stadtviertel Roma Norte. Dort hat die CMLL (La Mejor Lucha Libre del Mundo), also der mexikanische Wrestlingverband, seinen Stammsitz. Für unsere erste Reihe Tickets haben wir ca. 21€ bezahlt. Letztendlich fällt es schwer, dieses Event zu bewerten. Wer gerne die WWE ansieht, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Wer bisher nichts mit Wrestling anfangen konnte, findet sich in einer Mischung aus Skurrilität, Lachen und Kopfschütteln wieder.

Wrestling Arena México

Teotihuacan

Die Aztekenhauptstadt Teotihuacan liegt zwar nicht mehr wirklich in Mexiko-Stadt, aber ein Ausflug gehört zum Pflichtprogramm in diesem Gebiet. Die Fahrt aus dem Stadtzentrum dauert nur 45 Minuten. In diesem Beitrag erfahrt ihr alles über Teotihuacan.

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Es gibt zu viele Sehenswürdigkeiten in Mexiko-Stadt

Hier findet ihr eine Liste weiterer bekannter Orte, die wir aus Zeitgründen leider nicht mehr besuchen konnten:

  • Frida-Kahlo-Museum
  • Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe
  • Museo Soumaya
  • Monumento a la Revolución
  • The House of Tiles
  • Museum für moderne Kunst
  • Coyocan Market
  • Auditorio Nacional
  • Parque Bicentenario
  • Parque Hundido
  • Aztekenstadion
  • Und unzählige weitere…

Sicherheit in Mexiko-Stadt

Im Zentrum und in zentrumsnahen Stadtvierteln braucht man unserer Meinung nach keine Bedenken haben. Wie in jeder anderen Großstadt auch sollte man sich vor Taschendieben in Acht nehmen (insbesondere in der Metro). Auch spätnachts alleine durch die Straßen laufen muss nicht unbedingt sein. Aber ganz ehrlich: Das ist in Paris oder London doch genauso…

Ansonsten genießt Mexiko-Stadt einen Sonderstatus, was die Sicherheitslage betrifft. Wer auf Netflix die üblichen Narcoserien wie El Chapo oder Narcos Mexiko gesehen hat, kennt die Verflechtungen der Kartelle und der Regierungen. Obwohl CDM der größte inländische Absatzmarkt ist, spielt Drogenkriminalität in Mexiko-Stadt tatsächlich kaum eine Rolle. Ob das möglicherweise damit zu tun hat, dass Mexiko-Stadt der Regierungssitz ist? Nach dem Motto: wir nehmen eure „Zuwendungen“, macht euer Scheißgeschäft, aber haltet euch wenigstens aus Mexiko-Stadt fern… Wer weiß… 😉

Gigantisches arm-reich-Gefälle in Mexiko-Stadt

Der GINI-Koeffizient ist ein Maß für die Vermögensverteilung in Ländern. Mit einem schlechten Wert von 48,2 liegt Mexiko gleichauf mit deutlich weniger entwickelten Ländern wie Kenia, dem Kongo oder auch Honduras. Diese Zahl verdeutlicht, wie ungleich Vermögen und Einkommen in Mexiko verteilt sind.

Besonders stark sieht man diese finanzielle Ungleichheit in Mexiko-Stadt. Im Zentrum, nordwestlich des Chapultepec Stadtparkes, liegen die Reichenviertel Lomas de Chapultepec, Bosque de las Lomas und Lomas de Tecamachalco. Die herrschaftlichen Villen und modernen Wohnbauten brauchen sich zum Teil hinter denen in Beverly Hills nicht verstecken. Gated Communities mit eigenem Sicherheitspersonal und zusätzlich meterhohe Wände vor den Villen prägen in diesen Wohngegenden das Bild. Die besten Objekte kosten hier zweistellige Millionenbeträge. Nicht schlecht für ein Land, in dem der Durchschnittslohn bei 648€ monatlich liegt. Je weiter man sich vom Zentrum entfernt, desto mehr gehen Villen in Häuser, Häuser in Bruchbuden und Bruchbuden in Blechhütten über.

Kaum wo sonst ist soziale Segregation so sichtbar und offensichtlich wie in Mexiko-Stadt. Oft ist es nur eine einzige Straße, die ein Reichenviertel von einem Armenviertel trennt. Trotzdem liegen Welten dazwischen. Als Tourist bekommt man meistens nur die zentrumsnahen Viertel zu sehen. Aber es muss jedem klar sein, dass der Großteil der Einwohner deutlich ärmlicher lebt.

Klima in Mexiko-Stadt

Die Höhenlage auf 2.310 Meter über dem Meeresspiegel macht das Klima in Mexiko-Stadt außergewöhnlich. Die Tagestemperaturen bewegen sich ganzjährig zwischen angenehmen 20-28 °C. Nachts kann es insbesondere in den Wintermonaten einstellige Temperaturen geben. Die Sommermonate von Mai bis September sollte man unbedingt meiden, da Regenzeit ist.

Vergleicht man das Klima der Hauptstadt beispielsweise mit Campeche, wird klar, welchen Einfluss die Höhenlage hat. Eigentlich liegt Campeche auf dem gleichen Breitengrad und man dürfte ein ähnliches Klima erwarten. Aber die Temperaturen dort sind durchgehend 10-15 °C wärmer, sodass es extrem heiß und schwül ist.

Fazit

Weltweit gibt es nur wenige Städte mit so vielen Sehenswürdigkeiten. Zumindest die Stadtteile, die wir gesehen haben, entsprechen überhaupt nicht dem gängigen Vorurteil eines dreckigen, gefährlichen Molochs. Es ist wirklich schade, dass wir nur vier Tage Zeit hatten, diese Stadt zu erkunden. Obwohl wir eigentlich vieles gesehen haben, haben wir die Highlights Mexiko-Stadts trotzdem nur angekratzt und zumindest die bekanntesten herausgesucht. Durchschnittlich 20 Kilometer Fußstrecke pro Tag, zahlreiche Metro- und Uberfahrten haben nicht wirklich gereicht, ein Gesamtbild dieser faszinierenden Metropole zu erhalten. Wir hoffen, dass wir eines Tages auf einem mehrtägigen Stopover (vielleicht weiter Richtung Südamerika danach) Mexiko-Stadt nochmals besuchen können.

FAQs zu Mexiko-Stadt

Wie viele Einwohner hat Mexiko-Stadt?

ca. 9 Mio., wobei im Großraum über 20 Mio Menschen leben.

Wann ist die beste Reisezeit?

Die beste Reisezeit ist von November bis März in den Wintermonaten. Die Tagestemperaturen betragen angenehme 20-25 °C und es fällt kaum Regen. Diese Monate sind ideal für einen Sightseeingurlaub.

Von welchen Orten gibt es Direktflüge nach Mexiko-Stadt?

Ab München und Frankfurt fliegt Lufthansa direkt.

Wie viele Tage muss man einplanen?

Wir konnten alle oben stehenden Ziele in vier Tagen ansehen. Wir müssen aber auch gestehen, dass wir uns teilweise ein ziemliches Pressprogramm aufgelegt haben. Wie beschrieben haben wir neben zahlreichen Metro- und Uberfahrten noch jeden Tag 20 km Fußstrecke zurückgelegt. Um es etwas gemütlicher angehen zu lassen, sollte man eher 5-6 Tage einplanen. Wer wirklich alles sehen möchte, muss auf jeden Fall 10 Tage einplanen. Irgendwie ist das alles immer ein schwieriger Kompromiss, schließlich fliegt man nicht nur nach Mexiko, um Mexiko-Stadt anzusehen. Das Land bietet so viel mehr als nur Großstadt. Und die Urlaubszeit ist leider begrenzt, sodass Kompromisse unvermeidlich sind.

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