Die beschauliche Ausgrabungsstätte Ek Balam liegt etwa 20 km nördlich von Valladolid und ist ca. 1,5-2 Fahrstunden von den großen Urlaubsgebieten entfernt. Der Name Ek Balam bedeutet in der yukatekischen Mayasprache „Schwarzer Jaguar“. Die Ruinen wurden erst ab 1993 näher erforscht und sind nicht ansatzweise so bekannt wie etwa Chichén Itzá oder Uxmal. Die Blütezeit dürfte die Stadt etwa 700-1000 n.Chr. erlebt haben.

Vom Parkplatz aus führt ein mit Kies ausgelegter Weg vorbei am Kassenhäuschen durch den Dschungel zu den Ruinen. Das erste kleine Highlight ist ein viereckiger Mayabogen mit spitz zulaufenden Toren. Er bildete den Eingang zur Stadt. Einst umschloss das Zentrum der Stadt ein doppelter Mauerring, von dem heute jedoch nur noch die Fundamente übrig sind. Zwei andere etwas größere Gebäude mit den typischen Treppenformationen wissen ebenfalls zu gefallen.

Ek Balam

Herrscherpalast von Ek Balam

Das mit Abstand dominanteste Gebäude ist jedoch die sog. Akropolis. Den Namen hat das Gebäude erst in der Neuzeit bekommen, da die hohen Treppenstufen dem griechischen Namensgeber ähneln. Die Akropolis war der Herrscherpalast von Ek Balam. Tatsächlich ist es mit einer Fläche von 160 x 70 m das größte erhaltene Mayagebäude im Norden Yucatans. Bereits 72 Räume wurden in dem riesigen Gebäude entdeckt, wovon aber nur die wenigsten für Touristen zugänglich sind. Der beeindruckendste Raum, in den man einen Blick werfen kann, ist der mit dem Schlangenmaul-Eingang. Darin befindet sich das Grab des Königs. Die Reliefs und Figuren wurden aufwendig restauriert. Dies führt leider dazu, dass die Struktur sehr künstlich aussieht. Betreten darf man den Raum leider nicht.

Herrscherpalast - Grab mit Schlangenkopf Ek Balam

Auf einer kleinen Zwischenebene auf der langen Treppe nach oben kann man kurz rasten und den Blick auf die umliegenden Gebäude genießen. Weiter aufwärts geht es auf sehr hohen Stufen. Auf der Spitze des Gebäudes, die 31 m hoch ist, hat man einen traumhaften Blick über den Urwald Yucatans. Im Horizont erblickt man nichts als grün. Besonders beeindruckend sind von dort aus sicherlich Sonnenuntergänge zu beobachten.

Sonnenuntergang in Ek Balam

Das Schöne an Ek Balam ist, dass man alle Gebäude und Ruinen frei betreten darf. Unseres Wissens nach gibt es keine andere große Pyramide, auf die man bis zur Spitze klettern darf.

Ek Balam steht klar im Schatten der großen und bekannten Mayastätten Chichén Itzá, Uxmal oder auch Palenque. Aus diesem Grund ist es erstaunlich ruhig. Man kann ungestört durch das überschaubare Areal schlendern und die wenigen Gebäude ansehen.

Fazit zu Ek Balam

Die kleine Ausgrabungsstätte Ek Balam überzeugt vor allem mit seiner riesigen Akropolis und dem Ausblick über den Urwald. Weiterhin kann man hier noch die Ruhe genießen. Nur für Ek Balam würden wir persönlich trotzdem nicht den Weg von den Urlaubsorten in Kauf nehmen. In Kombination mit anderen Mayastätten oder auch Cenoten ergibt sich aber ein schöner, lohnenswerter Tagesausflug!

FAQs zu Ek Balam

Wann sind die Öffnungszeiten von Ek Balam?

Die Ausgrabungsstätte hat täglich von 8.00 – 16.00 Uhr geöffnet. Zur Sommerzeit (außerhalb der Hauptreisezeit) sind die Öffnungszeiten bis 17.00 Uhr.

Wie viel kostet der Eintritt?

Am Kassenhäuschen werden für das Ticket 75 Pesos, etwa 4€ fällig. Touristen müssen zusätzlich knackige 338 Pesos (17€) Aufnahmegebühr bezahlen. Dabei handelt es sich um eine Steuer, die nur in Yucatan gilt. Mexikaner haben sonntags kostenfreien Eintritt. Deshalb ist am Sonntag etwas mehr los.

Wie kommt man am einfachsten nach Ek Balam?

Die Fahrt von Tulum dauert gut 1,5 Stunden, von Cancun aus 2 Stunden und von Playa del Carmen auch gut 2 Stunden. Eigene Mietwägen sind nicht günstig, deshalb empfiehlt es sich, entweder vor Ort oder online eine Tour zu buchen. Vorteil ist, dass man auch gleich einen Guide dabei hat. Einige Touren finden in Verbindung mit Chichén Itzá oder Cenoten statt.

Wie lange sollte man sich Zeit nehmen?

Eine Stunde ist für das kleine Areal völlig ausreichend. Die Stätte ist eher so nach dem Motto „Mal kurz auf dem Weg mitnehmen“.

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