Die Speisen in Jordanien entsprechen in etwa denen der restlichen arabischen Welt. Reis, Fladenbrot und Gemüse bilden die Grundlage und werden ergänzt mit Hühnchen, Rind- oder Lammfleisch. Fleisch wird traditionell am Holzkohlegrill zubereitet. Im Unterschied zu westlichen Ländern, in denen sich jede Person ein eigenes Gericht bestellt, ordert in arabischen Restaurants das Familienoberhaupt verschiedenste Speisen für den ganzen Tisch, von denen sich dann jeder bedienen kann. Ein schönes Konzept wie wir finden. Generell ist den Jordaniern wichtig, gemeinsam mit der Familie zu essen. Man merkt, dass der soziale Charakter des Essens noch deutlich ausgeprägter ist als in westlichen Ländern.
Zum Frühstück gibt es in Jordanien üblicherweise:
- Hummus
- Fladenbrot
- Schwarztee
Mittagessen und Abendessen
Die meisten Jordanier essen mittags nur eine Kleinigkeit (beispielsweise ein Falafelsandwich oder irgendetwas schnelles zum Mitnehmen). Abends wird traditionell größer aufgetischt und mit der Familie gegessen. Typisch jordanische Hauptspeisen sind:
- Hühnchen, Ziege, Schaf, Rind, fast immer auf dem Holzkohlegrill gegrillt
- Reis, Fladenbrot, in Restaurants auch Salat und Kartoffeln als Beilagen
- Oliven, Ziegenkäse und Hummus
- Nationalgericht: Mansaf, große Platten für die ganze Familie mit gegrilltem Lammfleisch, Joghurtsauce und Reis mit Mandeln
- Mesa khan: Hühnchenfleisch mit roten Zwiebeln und einer Art nudelartigem Teig
- Shawarma: Dönerartiges Gericht zum Mitnehmen mit Hühnchenfleisch, Gemüse und Sauce
- Falafel: frittierte Gemüsebällchen
- Kofta: kleine Hackfleischbällchen oder auch Rollen aus Rindfleisch, oft mit Tomatensauce
- Shish Taouk: Hähnchenspieße vom Grill
- frischer Fisch/Meeresfrüchte nur in Akaba und teureren Restaurants in Amman
- Qahwa Masbut: Türkischer Kaffee wird zu jeder Tageszeit getrunken
Nachtisch:
- Fast ausschließlich Süßspeisen mit viel Zucker und Honig.
- Kunafah: Weichkäse mit Nudelfäden, gefällt mit Nüssen
- Baklawa: mehrschichtiger dünner Teig mit Nüssen und – wie sollte es anders sein – Honigsirup
- Kataifi: süßes Gebäck aus feinen Teigfäden mit einer Füllung aus Mandeln/Walnüssen und Zuckersirup
- Manchmal auch Obstplatten
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Streetfood und Trends bei jordanischem Essen
Besonders in Amman spürt man den westlichen Einfluss. Hier hat sich die letzten Jahre eine Street Food Kultur gebildet. Insbesondere Sandwiches oder gefüllte Fladen mit verschiedensten Mischungen sind beliebt. Gerade ist Falafelsandwich mit Zwiebeln und scharfer Sauce der Renner. Auch dönerähnliche Gerichte kommen bei einer breiten Bevölkerungsschicht gut an.
Gepflogenheiten
Rauchen ist in Jordanien überall erlaubt. Selbst in gehobenen jordanischen Restaurants ist es nicht ungewöhnlich, dass an den Tischen Zigaretten oder Shisha geraucht wird.
In günstigen einheimischen Restaurants ist es gängig, dass der Tisch mit Plastikfolie bedeckt wird. Die Speisen werden auf kleinen Plastik- oder Papptellern serviert. Was übrig bleibt (z.B. Hühnerknochen, Reste) wird samt „Geschirr“ einfach auf die Plastikfolie geworfen und nach dem Essen im Ganzen weggeworfen. Besonders umweltschonend ist so viel Plastikmüll sicher nicht. Aber als Deutscher redet sich das natürlich immer leicht. Das Land hat nicht nur mit Wasserknappheit, sondern auch mit einigen anderen Problemen zu kämpfen.
Generelle Empfehlung für Essen in Jordanien
Wer wie wir das Land auf eigene Faust besucht und sich das Essen selbst aussuchen kann, dem empfehlen wir stets, die kleinen unscheinbaren, oft billig wirkenden Restaurants oder Straßengrills aufzusuchen. Hier gibt es authentisches, frisch zubereitetes Essen. Einfach, meist nur 1-2 Gerichte zur Auswahl aber unglaublich lecker und preiswert! Typisch sind Grillspieße mit Hühnchenfleisch, Reis und/oder Fladenbrot. Manchmal gibt es auch Gemüsespieße mit Tomaten und Paprika. Getränke werden bei Bedarf gekühlt vom nächstgelegenen Kiosk geholt.
Preise für Essen in Jordanien
- Die Preise für eben erwähnte kleinen Restaurants oder Imbisse betragen für Hühnchen mit Reis oder Fladenbrot 2-3€. In den meisten Vierteln Ammans zahlt man hierfür 3-5€.
- Die Preise in den mittelpreisigen und teuren Gegenden in Amman sind überraschend auf europäischem Großstadtniveau. Erstaunlich ist das deshalb, weil der durchschnittliche Jordanier etwa 800€ im Monat zur Verfügung hat. Laut Aussage unseres Uber-Fahrers kostet eine normale Wohnung in Amman mittlerweile etwa 500€. Gut essen gehen kann sich in Jordanien eigentlich nur noch die Oberschicht leisten.
- Wasser im Supermarkt 1,5l: 1€
Wasser bei Kiosken in Petra: 1,5l = 2€; 0,5l = 1,50€ - Fladenbrot beim Bäcker: 1,5 kg: 0,50€ (ideal zum Mitnehmen für Petra oder andere längere Wanderungen)
Als Vegetarier kommt man in Jordanien dank Reis, Gemüse und Fladenbrot relativ einfach durch.
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