#10 Die Stierkampfarena La Monumental
Es gibt viele Sportarten, von denen man als Außenstehender wohl nie nachvollziehen kann, wie sich Hardcore Fans nur frenetisch für diesen Sport begeistern können. Auch ein alteingesessener FC Barcelona Fan wird es mit der ambitioniertesten Liebeserklärung an den Verein seines Herzens wohl nicht schaffen, den absoluten Fußballmuffel von seiner unbändigen Leidenschaft zu überzeugen.
Doch eine traditionelle spanische Sportart ist weit mehr als nur bloße Geschmackssache, sondern vielmehr ein barbarisches Ritual aus längst vergangenen Zeiten, das in unserer modernen Gesellschaft weit mehr als nur überholt und nicht mehr zeitgemäß ist, der Stierkampf. Dieser hat es auf Platz 10 unserer Sehenswürdigkeiten der Stadt Barcelona geschafft.
Auch heute ist der Stierkampf in Spanien noch ein Milliardengeschäft. In über 400 Stierkampfarenen werden jährlich rund 1700 Veranstaltungen abgehaltenen, bei denen insgesamt 10.000 Tiere ihr Leben lassen müssen. Zumindest auf den Kanarischen Inseln wurde der Stierkampf bereits 1991 verboten. Katalonien setzte als erste Region auf dem spanischen Festland 2012 mit einem Verbot des Stierkampfes ein Zeichen. Doch der Rest Spaniens wollte diesem Beispiel wohl nicht folgen, ganz im Gegenteil, die spanische Zentralregierung in Madrid hat 2016 das Verbot in Katalonien als verfassungswidrig und den Stierkampf zum spanischen Kulturerbe erklärt. Na herzlichen Glückwunsch, auf so ein Kulturgut kann man richtig stolz sein.
Wie man nun auch immer zum Stierkampf stehen mag, eine Besichtigung einer Stierkampfarena – wohlgemerkt nur des Gebäudes an sich, nicht einer Stierkampfveranstaltung – lohnt sich allemal, trotz oder gerade wegen dieser Kontroverse, allein schon deswegen, um sich kritisch mit dieser Materie auseinander setzen zu können, um die Austragungsstätte dieser blutigen Tradition mit eigenen Augen gesehen zu haben und um sich selbst eine Meinung über diesen „Sport“ bilden zu können.
Beispielsweise lässt sich die Stierkampfarena La Monumental – eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten – mitten im Herzen Barcelonas für nur wenige Euro besichtigen. Zugegeben, monumental und beeindruckend ist eine derartige Arena allemal. Mit weitläufiger Sandfläche umzäunt von in den Himmel ragenden Tribünen macht eine solche Arena schon einen pompös theatralischen Eindruck wie ein Fußballstadion.
Doch dieser Glanz verliert sich schon bald, wenn man den Innenraum des Stadions verlässt und einen Blick hinter die Kulissen wirft, wo man die Käfige und Gatter für die zu bekämpfenden Stiere besichtigen kann. Man gewinnt hier einen traurigen Eindruck wie sich die letzten Stunden im Leben eines Kampfstiers wohl anfühlen müssen, bevor er glorreich und ehrenhaft unter tosendem Applaus abgeschlachtet wird. Welch bewundernswerte Helden diese Stierkämpfer doch sind, die sich geradezu literweise mit dem Blut unschuldiger, wehrloser Tiere bekleckern. Ach Nein, ich meine natürlich Ruhm, die bekleckern sich ja mit Ruhm…
Die Matador Hall of Fame gibt dann noch einen Einblick auf die erfolgreichsten Stierkämpfer und ihre heroischen Heldentaten. Die Listen mit den Errungenschaften dieser Spitzensportler lesen sich wie Bewerbungsschreiben mit Erfahrungsbericht eines Metzgers und nicht wie die bewundernswerten Leistungen eines Topathleten. Welch Ikonen und Vorbilder diese Jäger und Schlachter doch sind.
Man verlässt eine Stierkampfarena mit gemischten Gefühlen. Man stelle sich nur vor, zu welch schönen Anlässen diese beeindrucken Austragungsstätten genutzt werden könnten, wenn hier nicht zum Vergnügen der Öffentlichkeit Tiere rituell geopfert würden. Wer weiß was die Zukunft bringt, vielleicht werden diese imposanten Orte ja eines Tages nur noch für Konzerte, Theater oder echte Sportwettkämpfe genutzt.
#9 Tapas
Kunst, Kultur, Architektur, all diese Kulturgüter findet man in exzellenten Ausführungen in Barcelona zu Hauf. Doch in einem Kulturgut sind dir Spanier absolute Meister und haben es schlichtweg perfektioniert, in gutem Essen.
Tapas heißt die traditionelle spanische Art Essen in kleinen Portionen zu servieren, in mundgerechten Häppchen, und stellen wohl mit das Beste dar, was die mediterrane Küche jemals zu Tage gebracht hat. Die kleinen Probierportionen bieten die perfekte Möglichkeit, sich querbeet durch die Vielfalt der spanischen Küche hindurch zu probieren und sich dabei so viele unterschiedliche Gerichte wie möglich schmecken zu lassen.
Und was für exzellente Gaumenfreuden die spanische Cuisine nicht alles in petto hat. Oliven gefüllt mit Käse, rohem Schinken, Salami, Lachs, Sardellen, köstlichen Cremes oder einfach nur pur eingelegt in Öl und Kräutern; eingelegte und marinierte Paprikaschoten; Weißbrotscheibchen mit Serrano Schinken oder mit Käse oder mit Tomate, Mozzarella und Balsamicoschaum oder mit frisch zubereiteten Brotaufstrichen; Kartoffelwürfel mit würzigem Knoblauchdip; marinierte und angebratene Pilze; frittierte Sardellen; scharf angebratene Garnelen; auf den Punkt angebratene, hauchdünne Rindersteakscheiben; und noch so einiges mehr. Und auch für Schleckermäuler ist etwas dabei. Freunde süßer Nachspeisen sollten sich auf keinen Fall eine Creme Catalana entgehen lassen, eine warme puddingaartige Creme ähnlich einer Crème Brûlée.
Günstig mag diese Art der Ernährung zwar nicht sein. Wenn man sich erst einmal in einen Fressflash hinein gesteigert hat und ein köstliches Häppchen nach dem anderen probieren möchte, kratzt man schnell an der 30€ Marke, ohne Getränke wohl gemerkt. Aber wert ist es diesen Preis allemal. Eine so große Reichweite abwechslungsreicher exzellenter Speisen findet man so leicht nicht wieder.
Tapas Restaurants gibt es in Barcelona zu Hauf und eine Reise in die katalanische Hauptstadt ohne den Besuch eines Tapas Lokals wäre wohl wie Spanien ohne König. Bei der Restaurantauswahl empfiehlt es sich, sich nicht vom Äußeren der Lokalität leiten lassen. Oft sind es die unscheinbaren, unspektakulären kleinen Lokale, die etwas abgeranzt und abgefuckt aussehen, in denen man die besten Speisen der Stadt kredenzt bekommt.
Vor allem in Barceloneta in der Nähe des Hafens und der Strandpromenade (siehe hierzu auch Platz 7) lohnt es sich auf Gutglück durch die abgelegenen Nebenstraßen und kleinen Gassen zu schlendern und einfache Lokale auszuprobieren, die einen gerade anlachen. Hier findet man mit unter absolute Geheimtipps, urige, kleine Familierestaurants, die traditionelle und ausgezeichnete Küche servieren, fernab der hippen und stylischen Szenerestaurants, in denen sich die Schickeria der Stadt trifft.
Ein absolutes Highlight ist der Mercat de la Boqueria, eine Markthalle an der Flaniermeile La Rambla (siehe Platz 8). Von der Hausfrau bis zum Sternekoch, hier kauft alles ein, was wert auf Qualität legt und sich an gutem Essen erfreut. Für Barcelona Besucher ist dies der perfekter Ort, um sich munter durch die katalanische Küche hindurch zu probieren. Von fangfrischem Fisch über frisches saftiges Obst bis hin zu Fleisch bester Qualität, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
#8 Flaniermeile La Rambla
La Rambla ist eine Flaniermeile, die wie eine Lebensader durch Barcelona verläuft und alles zu bieten hat, was das Flair von Barcelona ausmacht, einen einzigartigen Mix aus Kunst und Kultur, aus Vergangenheit und Moderne, aus Gaumenfreuden und Lebenslust.
La Rambla erstreckt sich ca. 1,5 km lang vom Plaça de la Catalunya, einem der größten Plätze im Zentrum der Stadt, der vom Hard Rock Cafe bis zum Apple Store mit allerlei verschiedenen Shopping Möglichkeiten aufwartet, bis zum Mirador de Colon, einer beeindruckenden Gedenksäule zu Ehren Christoph Kolumbus, die direkt an der Küste gelegen den Beginn des Strand- und Hafenviertel markiert.
Ein breiter von Bäumen eingezäunter Fußgängerweg verläuft zwischen den beiden Fahrspuren der Hauptverkehrsstraße La Rambla und lädt zum Staunen und Entdecken, zum Träumen zum Genießen ein. Auf nur wenigen Kilometern kann man hier eine unglaubliche Fülle verschiedenster Impressionen sammeln. Man kann einen ganzen Tag an diesem facettenreichen Boulevard verbringen und hat noch immer nicht alle Details und Geheimnisse erspäht, die es hier zu entdecken gibt.
La Rambla bildet die Grenze zwischen den beiden Stadtteilen Barri Gòtic, dem mittelalterlichen Altstadtviertel (siehe Platz 6), und Raval, dem ehemaligen Arbeiter- und Rotlichtviertel. Welten und Kontraste prallen hier aufeinander. Ein Spaziergang entlang La Rambla ist wie eine Reise durch die Stadtgeschichte, vom Mittelalter bis zur Moderne, in der man die unterschiedlichen Einflüsse aus verschiedensten historischen Epochen bewundern kann, welche diese Stadt geprägt haben. Die Gebäude entlang La Rambla sind wie ein best of Auswahl der zahlreichen Architekturstile, die es verteilt in ganz Barcelona zu entdecken gibt.
Der Plaça Reial, geschmückt mit eindrucksvollen Arkadenreihen und zahlreichen Palmen, im historischen Altstadtviertel (in welches sich ein Abstecher lohnt, wie Platz 6 dieser Liste noch lehren wird) lässt sich hier genauso erspähen wie der Palau Güell, eines der exzentrischen Bauwerke des visionären Architekten Antoni Gaudí (dessen weitere Bauwerke definitiv einen Besuch wert sind, wie die Plätze 3 bis 5 noch ausführlich begründen möchten).
Von Kunstliebhabern bis Künstlern, von Einheimischen bis Touristen, von jung bis alt, auf La Rambla trifft man sich, um den Flair Barcelonas zu genießen. Die Mittelmeermetropole versprüht hier eine mediterrane Gelassenheit, Leichtigkeit und Lebensfreude. Eine unbändige Energie, der man sich nicht entziehen kann. Auf La Rambla wird getanzt, gelacht, gefeiert und das Leben genossen. Von schwarz bis weiß, von straight bis quer, von atheistisch bis muslimisch, hier wird ein weltoffenes, friedliches miteinander zelebriert, egal welche Hautfarbe, Religion oder Nationalität man hat. Jeder hier will das Leben genießen, Spaß haben und einfach nur eine schöne Zeit verbringen. La Rambla ist Lebenslust pur.
Auf La Rambla blüht das Leben und hier ist immer etwas los. Um sich von den beeindruckenden Gebäuden links und rechts der Straße begeistern zu lassen, um das rege Treiben der bunten Menschenmasse zu beobachten, um sich von der elektrisierenden Stimmung anstecken zu lassen oder um sich in einem der zahlreichen Lokale eine Gaumenfreude zu gönnen, La Rambla ist zu jeder Tages- und Nachtzeit einen Besuch wert – verdienter Platz 8 für uns bei den Sehenswürdigkeiten in Barcelona.
#7 Der Hafen und La Barceloneta
Dutzende pompöse Yachten, Luxusspielzeuge der Reichen und Superreichen, tummeln sich nur wenige Meter entfernt von kargen Wohnblöcken, die einfache, wenig wohlhabende Menschen ihr Zuhause nennen. In der Hafengegend Barcelonas prallen Gegensätze und Welten aufeinander.
La Barceloneta ist eine in das Mittelmeer hineinragende Halbinsel, welche in den Hafen Barcelonas übergeht. Wurde La Barceloneta früher noch von Touristen aufgrund einer hohen Kriminalitätsrate gemieden, wandelte sich das Viertel in den letzten Jahrzehnten durch die Erschließung und Modernisierung des dortigen Stadtstrands zu einem der angesagtesten Touristen Hotspots und einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Barcelonas. Seit den olympischen Spielen 1992 haben sich La Barceloneta und die Hafengegend stark gewandelt, viel wurde hier renoviert und modernisiert. Luxushotels und Einkaufszentren finden sich hier genauso wie ein Meerwasseraquarium, in dem sich Haie und Rochen bestaunen lassen.
Die Gegend um den Hafen herum ist heutzutage beides zugleich, ein hochmoderner Yachthafen mit hippen und angesagten Szenebars genauso wie ein kleines uriges Fischerdorf mit traditionellen Familienrestaurants. Doch auch wenn die luxuriösen im Hafen liegenden Yachten zum Staunen einladen, auch wenn eine Seilbahn über den Hafen mit einem atemberaubenden Ausblick über die ganze Stadt lockt und auch wenn moderne Wolkenkratzer die Blicke auf sich ziehen, so sind es vor allem die alten, einfachen Gebäude in La Barceloneta, die den wahren Charme dieses Viertels ausmachen.
La Barceloneta versprüht noch das unvergleichliche Flair eines einfachen maritimen Dorfs. In den engen, schmalen Gassen sind zwischen den einfachen Wohnhäusern Wäscheleinen gespannt. In kleinen, einfachen Supermärkten wird frisches Obst verkauft. In urigen, traditionellen Restaurants wird mit viel Liebe und Hingabe hervorragende Küche serviert. Durch seinen einfachen, familiären Charme kann es das alte La Barceloneta locker mit den stylischen, hippen Szenebauten aufnehmen, die rundherum sprießen.
Es wird spannend zu sehen, wie sich diese Gegend in der Zukunft weiter entwickeln wird. Ob wohl der alt bürgerliche Charme erhalten bleibt oder weiteren fancy hippen Neubauten weichen muss. So oder so, einen Besuch ist die Gegend um den Hafen Barcelonas immer wert.
#6 Barri Gòtic
Katalonien blickt auf eine jahrhundertelange ereignisreiche Geschichte zurück und hat sich im Mittelalter zu einem bedeutenden Handelszentrum und einer mediterranen Weltmacht entwickelt. Kataloniens Reichtum und Ruhm zu mittelalterlichen Zeiten spiegelt sich im Barri Gòtic – Platz 6 unserer wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Barcelona – wieder, dem historischen Altstadtviertels Barcelonas.
Hier findet sich eine Vielzahl beeindruckender historischer Bauten, an welchen sich erahnen lässt, wie prunkvolle und pompös Barcelona im Mittelalter wohl ausgesehen haben muss. Ein Spaziergang durch dieses Altstadtviertel mutet wie ein Ausflug in die Vergangenheit an, wie eine lebendige Reise durch die Geschichte.
Schlendert man durch die verwinkelten, schmalen Gassen kann man glatt vergessen, dass sich nur wenige Kilometer entfernt Badestrände und eine hochmoderne Hafenpromenade befindet. Geradezu lebhaft kann man sich vorstellen, wie sich Anno 1404 Kreuzritter und Mönche, Edelmänner und Bürgerfräulein, Handelsleute und Gaukler in den Straßen getummelt haben. Nur zu gut kann man erahnen, wie unweit im mittelalterlichen Hafen Barcelonas reger Betrieb herrscht, wie sich in der lauen Mittelmeerbrise Handelsschiffe mit exotischen Waren im Gepäck nähern und wie an zahlreichen Marktständen rege um edle Waren gefeilscht wird.
Bis heute hat das historische Viertel nichts von seinem Antlitz einbüßen müssen und glänzt mit imposanten Kirchen, Kathedralen und Plätzen. Eines der absoluten Highlights im Barri Gòtic ist La Catedral, eine gotische Kathedrale mit einer imposanten Fassade und einem noch beeindruckenderen Innenleben, das geradezu ein Musterexemplar gotischer Baukunst darstellt.
Das Barri Gòtic ist schlichtweg ein Juwel mittelalterlicher Baukunst, ein lebendiger Zeitzeuge der Geschichte Kataloniens, und lädt zum Träumen ein, wie imposant das mittelalterliche Barcelona wohl gewirkt haben muss.
#5 Die Werke Antoni Gaudís
Barcelona wird wohl auf ewig mit dem Namen eines Mannes untrennbar verbunden sein, der diese Stadt geprägt und Sehenswürdigkeiten erschaffen hat wie kein Zweiter. Antoni Gaudí.
Auch wenn der weltberühmte spanische Architekt nur einen minimalen Bruchteil der Gebäude in Barcelona gebaut hat, haben diese wenigen Bauwerke sowohl die Stadt als auch die moderne Architektur nachhaltig geprägt. Nicht umsonst wurden sieben seiner Bauwerke von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt.
Sechs dieser sieben Bauwerke befinden sich in oder nahe der Innenstadt Barcelonas und sollten bei keinem Besuch der Stadt fehlen. Vier dieser Gebäude teilen sich den Platz 5 dieser Liste, da sie gemein haben, dass sie zur damaligen Zeit jeweils als Wohnhäuser errichtet wurden. Ein kleiner Spoiler an dieser Stelle, die restlichen zwei dieser sechs Weltkulturerben Gaudís folgen auf den nächsten Plätzen.
Casa Vicens ist eines der frühen Werke Gaudís, ein Wohnhaus, welches er zwischen 1883 und 1885 im Auftrag des vermögenden Börsenmakler Manuel Vicens i Motaner errichtet hat. Zwar zeigt dieses Werk schon unverkennbar das exzentrische Genie Gaudís, wirkt aber noch verhältnismäßig brav im Vergleich zu seinen späteren Bauten. Dennoch besticht diese bekannte Sehenswürdigkeit Barcelonas durch seine farbenfrohe Fassade und einer eindrucksvollen Mischung aus spanischer und arabischer Baukunst. In einem farbenfrohen, bunteren
Paralleluniversum könnte man sich dieses Gebäude wohl genauso gut als Residenz spanischer Adliger in Sevilla vorstellen wie als Herrscherpalast eines arabischen Fürsten in Marrakesch.
Palau Güell, ein weiteres der frühen Bauwerke Gaudís, ist ein Stadtpalais, den er zwischen 1886 und 1890 für seinen guten Freund und finanziellen Förderer Eusebi Güell erbaut hatte. Das Gebäude befindet sich nahe dem Barri Gòtic und fügt sich verblüffend harmonisch in die übrigen mittelalterlichen Bauten des Altstadtviertels ein, grenzt sich aber dennoch deutlich durch seine Individualität und Andersartigkeit ab. Der Palais wirkt wie eine Steampunk Version der gotischen Gebäude dieses Viertels, wie eine Mischung aus Minas Tirith und einem mittelalterlichen Rathaus, als hätte man im 15. Jahrhundert ein futuristisches Gebäude einer außerirdischen Spezies erdacht. Zwar ist dieses Gebäude bei weitem noch nicht so exzentrisch wie seine späteren Werke, aber definitiv ein vielversprechender Teaser was seine Kreativität noch alles zu Tage bringen sollte.
Eines der absoluten Glanzstücke von Gaudís Arbeit ist das Casa Batlló. 1877 wurde dieses Gebäude ganz klassisch und unspektakulär errichtet. 1900 wurde das Gebäude von dem Textilindustriellen Josep Batlló i Casanovas erworben, auf dessen Auftrag hin Gaudí das Gebäude zwischen 1904 und 1906 komplett umgestaltete. Und welch eindrucksvolles Meisterwerk ihm hier gelungen ist. Inspiriert von der Legende des heiligen Georg des Drachentöters, dem Schutzpatron Barcelonas, wirkt das ganze Gebäude, als wäre ein verwunschener Drache in ein Haus verwandelt worden. Die Fassade wirkt wie aus unzähligen Drachenknochen gefertigt, Balkone in Form von Drachenschädeln erwecken den Eindruck, als wäre das Haus heroisch mit den Überresten erlegter Drachen geschmückt. Das Dach erinnert an den Schuppenpanzer einer gewaltigen Riesenechse, schimmernd in leuchtendem rot, grün und blau. Ein Türmchen auf dem Dach gekrönt mit einem Kreuz durchbohrt wie eine Lanze die schuppige Haut des Drachen. Das Gebäude wirkt wie ein kleines Schloss aus Drachenbein gefertigt.
Man wartet beim Anblick dieser bekannten Sehenswürdigkeit Barcelonas geradezu darauf, dass ein dunkler Magier die knöchernen Überreste zum Leben erweckt und sich ein Drachenskelett feuerspeiend gen Himmel aufbricht.
Im Anschluss an das Casa Batlló entstand von 1906 bis 1910 ein weiteres unangefochtenes Meisterwerke Gaudís, das Casa Milà. Geschwungene, gewellte Linien dominieren die Fassade des Gebäudes. Fenster, Säulen und Balkone sind in den verschiedenen Etagen versetzt zueinander und unregelmäßig angeordnet. Abstrakte skurrile Metallkonstruktionen zieren als Geländer die unregelmäßigen Balkone. Die Fassade aus schlichtem Beton ist wenig farbenfroh in monotonem grau gehalten. Das Gebäude wirkt wie direkt in einen Felsen gemeißelt, als wären Höhlen und Felsvorsprünge mit Fenstern versehen und zu Wohnungen umgestaltet worden. Durch die Unregelmäßigkeiten, die Asymmetrie und die welligen Linien, die zufällig und willkürlich gewählt erscheinen, wirkt das ganze Gebäude wie natürlich in einem Fels gewachsen, wie über Jahrhunderte hinweg durch die Kraft der Natur erschaffen. Hätten die Familien Feuerstein und Geröllheimer nicht in Einfamilienhäusern gewohnt, sondern in einem neugebauten, ultra hippen Szenehochhaus im angesagten, boomenden Trendviertel in Felsental, dann hätte es wohl genau so ausgesehen.
Man kann sich beim Anblick jedes dieser vier Gaudí Gebäude nur schwer vorstellen, dass diese Bauwerke allesamt weit über 100 Jahre alt sind und zu Zeiten errichtet wurden, als in Deutschland noch ein Kaiser herrschte und in New York noch kein einziger Wolkenkratzer stand. Antoni Gaudí war mehr als nur ein bloßer Architekt, er war Wegweiser und Visionär, der seiner Zeit um Längen voraus war und Meisterwerke für die Ewigkeit erschaffen hat. Ein Besuch dieser Gebäude ist fast Pflicht einer jeden Reise und jeder wird diesen Sehenswürdigkeiten in Barcelona etwas abgewinnen können, egal ob Kunstliebhaber, Architekturstudent oder Science-Fiction-Fanatiker.
#4 Sagrada Família
Antoni Gaudí hat sich in Barcelona mit zahlreichen eigenwilligen Gebäuden verewigt, die ihrer Zeit weit voraus waren. Doch sein absolutes Herzensprojekt und Lebenswerk ist die Sagrada Família, die heute wohl berühmteste Kirche Barcelonas, an welcher er über vier Jahrzehnte lang vom Beginn seiner Architekturkarriere bis zu seinem Tod arbeitete. Bis heute ist der Bau der Kirche noch immer nicht fertig gestellt. Ziel ist es, die Kirche 2026 fertig zu stellen, zum 100. Todestag Gaudís, 144 Jahre nach Baubeginn.
1883 übernahm Gaudí die Leitung über den im Vorjahr begonnenen Bau. Zwischenzeitlich widmete er sich noch anderen Projekten, von 1914 bis zu seinem Tod 1926 arbeitete er ausschließlich nur noch an der Kirche. Nach dem überraschenden Tod Gaudís durch einen Straßenbahnunfall geriet der Bau ins Stocken und wurde immer wieder unterbrochen. Im spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939 wurde die Kirche gar teilweise zerstört. Erst im Jahr 1950 konnte der Bau wieder fortgesetzt werden. Anhand rekonstruierter Modelle und mündlicher Überlieferungen Gaudís wird seitdem versucht, den Bau der Kirche in seinem Sinne fortzuführen.
Seitdem gibt der Bau immer wieder Anlass für Proteste. Einige Kritiker bezeichnen den Weiterbau als geradezu frevelhaft Gaudí gegenüber und kritisieren die Kommerzialisierung und die Vermarktung des Baus als bloße Touristenattraktion. Wie Gaudí selbst die Kirche vollendet hätte und ob der aktuelle Bau wohl in seinem Sinne ist, weiß niemand. Nicht zu leugnen ist allerdings, dass die heutige Sagrada Família ein faszinierendes und einzigartiges Bauwerk ist, das man so wohl kein zweites Mal auf diesem Planeten findet.
Die eigenwillige, exzentrische Architektur erinnert eher an einen Science-Fiction-Film als an eine Kirche. Genauso gut hätte das futuristische, abgespacete Design auch von HR Giger oder M.C. Escher stammen können. Es wäre kein Wunder, wenn sich der Verstand beim Anblick dieses unwirklichen Gebäudes in den abstrakten Strukturen wie in einem Labyrinth oder einem verzwickten Logikrätsel verliert und nicht mehr herausfindet. Auf ewig gefangen in physikalisch unmöglichen, logisch nicht begreifbaren Formen. Surreal und unwahr aber dennoch real und existent. Ein Realität gewordener Mindfuck aus Stein und Beton.
Hypnotisch betäubt vom Anblick dieses verstörenden Bauwerks fühlt man sich wie in psychodelischer Trance, wie auf einem abgefuckten Drogentrip, irgendwo zwischen LSD und Magic Mushrooms. Nur zu gut würde es zu diesem surrealistischen Konstrukt passen, wenn Wasser plötzlich nach oben fließen würde, wenn Vögel in Zeitlupe fliegen würden und wenn sich der Himmel wie eine Lavalampe in Neonfarben verschwimmen würde.
Wohl ähnlich wenig überraschend wäre es, wenn sich das sakrale Gebäude in Wirklichkeit als außerirdischer Tempel oder gestrandetes Raumschiff herausstellen würde. Auf Qo’noS oder Vulkan hat man schon weit bodenständigere und weniger unrealistischere Designs gesehen.
Beim Anblick dieses extraterrestrisch anmutenden Bauwerks im mystischen Licht der Abenddämmerung würde es wohl niemanden verwundern, wenn an der neogotischen Fassade plötzlich ein Xenomorph entlang krabbeln würde oder wenn ein Predator von einem der futuristischen Türme zu bedrohlichen Getrommel seinen furchteinflößenden Schrei loslassen und zur Jagd auf Menschenfleisch rufen würde.
Ob sich Antoni Gaudí bei derartigen Vergleichen seines Lebenswerks wohl im Grabe umdreht oder ob er als seiner Zeit weit überlegener Visionär vielleicht sogar stolz auf das wäre, was aus seinem Herzensprojekt geworden ist, wird man nie erfahren. Ein einzigartiges Highlight und ein Pflichtbesuch jeder Barcelonareise ist die Sagrada Família aber auf jeden Fall – Platz 4 unserer Barcelona Sehenswürdigkeiten.
#3 Parc Güell
Nach dem Anblick der einzigartigen Bauwerken, die Gaudí in ganz Barcelona verteilt errichtet hat (siehe Platz 4 und 5), möge man sich nur vorstellen, Gaudí hätte die Möglichkeit gehabt eine ganze Welt nach seinen Vorstellungen zu erschaffen. Welch wundersame und beeindruckende Kulisse dabei wohl entstanden wäre. Doch ei der Daus! Genau das ist tatsächlich passiert. Hier kommt Platz 3 unserer schönsten Sehenswürdigkeiten in Barcelona!
Im Auftrag seines guten Freundes und Gönners Eusebi Güell hat Gaudí zwischen 1900 und 1914 den Parc Güell errichtet, einen weitläufigen Park, bei welchem er seiner einzigartigen Kreativität und seinem exzentrischen Geist freien Lauf lassen und seine eigene Welt erschaffen konnte. Wie wohl bei keinem anderen seiner Werke zeigen sich hier das unverkennbare Genie und das unbändige Talent eines bahnbrechenden Visionärs, Künstlers und Architekten. Gaudí hat nicht einfach nur einen Park erschaffen, sondern ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, das bis heute seinesgleichen sucht.
An einem Hang etwas außerhalb der Innenstadt gelegen, mit malerisch schönem Blick auf Downtown Barcelona, hat Gaudí das hügelige Terrain im wahrsten Sinne in sein Kunstwerk verwandelt, indem er den Park direkt in die vorhandene Landschaft eingearbeitet hat. Er veränderte das umgebende Terrain kaum, sondern passte seine Pläne an die natürlichen Formen und Gegebenheiten der bestehenden Landschaft an.
So harmonieren nun geschwungene, wellige Linien seiner Mauern, Säulen und Arkaden mit den unebenen, schrägen Formen der Hügellandschaft. Seine Figuren, Gebäude und Plätze fügen sich harmonisch in das umliegende Gelände ein, als wären sie ein natürlicher Teil desselben. Die perfekte Harmonie aus Architektur und Natur. Eine einzigartige Symbiose aus menschgemachten Gebäuden und Skulpturen und natürlich entstandenen Formen und Strukturen.
Die einzelnen von Gaudí erschaffenen Elemente tragen dabei seine unverkennbare Handschrift. Skurril, abstrakt, surreal. Farbenfrohe Mosaike aus Glas und Keramik, die in allen Farben des Spektrums leuchten. Drachen, Schlangen und weiteres Getier, bizarr verzerrt aber doch eindeutig erkennbar. Antoni Gaudí hat hier einen eigenen Mikrokosmos geschaffen, ein Dimensionsportal in eine fremde, einzigartige Welt wie von einem anderen Stern. In seiner Außergewöhnlichkeit und Einzigartigkeit pendelt Parc Güell irgendwo zwischen Xen aus Half-Life und Dimension 35-C aus Rick and Morty. Wenn hier plötzlich befremdliche Aliens vorbei krabbeln würden oder Pflanzen plötzlich ihre Augen öffnen und mit ihren Fangarmen nach Parkbesuchern greifen würden, dann würde das nur zu gut in die skurrile Fantasy Kulisse passen.
Mit dem Parc Güell hat sich Antoni Gaudí ein unvergleichliches Denkmal für die Ewigkeit gesetzt und eine fesselnde Sehenswürdigkeit für jeden Besucher Barcelonas erschaffen.
#2 Das Gelände der Weltausstellung 1929 und der olympischen Spiele 1992
1929 und 1992. In diesen beiden Jahren fanden in Barcelona jeweils internationale Großveranstaltungen statt, welche die Stadt nachhaltig veränderten sollten.
Die Weltausstellung 1929 und die olympischen Spiele 1992 haben jeweils einen großen Umschwung für Barcelona bedeutet, im Zuge derer das Stadtbild erheblich umgestaltet und die Stadt durch wichtige Modernisierungsmaßnahmen attraktiver gemacht wurde.
So wurden zur Vorbereitung für die Weltausstellung beispielsweise ein neuer Bahnhof und ein neuer Flughafen gebaut und es wurde mit dem Bau der Metro begonnen. Für die olympischen Spiele wurde unter anderem der Flughafen weiter ausgebaut, es wurde eine Ringstraße zur Verbesserung der Verkehrssituation gebaut, zahlreiche moderne Hotelanlagen wurden errichtet und die am Meer gelegenen Stadtteile wurden komplett neu gestaltet, mitsamt der Erschließung und Modernisierung des Stadtstrands (siehe Platz 7).
Ferner wurde das Gebiet am Fuße des Stadtbergs Montjuïc erschlossen, in welchem das Gelände für die Weltausstellung 1929 entstand und welches neben dem Olympiastadion zahlreiche weitere Austragungsorte der Spiele von 1992 beherbergt. Mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten und ausgedehnten Parks und Grünanlagen ist das Gelände der Weltausstellung 1929 und der olympischen Spiele 1992 ein herrliches Ziel sowohl für Einheimische als auch Touristen und bietet einen der schönsten Flecken ganz Barcelonas.
Am Plaça d’Espanya beginnt das Weltausstellungsgelände. Der Platz wurde extra für die Ausstellung angelegt und hat sich seitdem zu einem der größten Verkehrsknotenpunkte der Stadt entwickelt. Dort markieren die Torres Venecianes, zwei jeweils 50 Meter hohe Säulen, welche dem Glockenturm des Markusdoms in Venedig nachempfunden sind, den Eingang des Ausstellungsgeländes.
Am Plaça d’Espanya vor diesen Türmen stehend eröffnet sich dem Betrachter ein atemberaubender Anblick auf die monumentalen Ausstellungsgebäude, die sich vor einem wie eine Empore auftun. Hier hat man sich anno 1929 nicht lumpen lassen. Hier wurde nicht gekleckert, sondern ordentlich geklotzt. Ein mehr als beeindruckender, geradezu theatralischer Anblick.
Vom Plaça d’Espanya aus erstreckt sich zunächst ca. 300 Meter lang die Avinguda de la Reina Maria Cristina, eine pfeilgerade Straße, die an Messe- und Kongresshallen vorbei zu dem Font Màgica führt, einem gewaltigen Brunnen, der mit malerisch schönen Wasserspielen aufwartet. Seit dem Jahr 2008 befinden sich an dieser Stelle vier gigantische ionische Säulen, die Quatre Columnes, ein Nachbau von vier Säulen, welche hier 1919 errichtet und vor der Weltausstellung abgerissen wurden. Die monumentalen Säulen, welche die vier Balken der katalanischen Flagge repräsentieren, fügen sich geradezu perfekt in das beeindruckende Ausstellungsgelände.
Von hier aus führen zahlreiche Stufen und Rolltreppen zu dem absoluten Highlight der Weltausstellungsgebäude, dem Palau Nacional, einem herrlichen, prunkvollen Palast, der heute als Kunstmuseum dient. Erhöht auf einem Plateau des Stadtbergs Montjuïc gelegen, hat man von hier aus einen wundervollen Ausblick über die Stadt.
Hinter dem Palau Nacional liegen entlang des Stadtbergs weitere Gebäude der Weltausstellung sowie der olympischen Spiele. Das Olympiastadion, das Estadi Olímpic Lluís Companys, wurde bereits für die Weltausstellung errichtet und für die olympischen Spiele nachgerüstet, um als Hauptaustragungsort der Sportwettkämpfe zu dienen.
Das weit ausgedehnte Gelände an den Hängen des Stadtbergs mit zahlreichen weiteren Sport- und Ausstellungsstätten und weiten Grünanlagen lädt zu einem erholsamen und entspannenden Spaziergang ein und bietet mit einem spektakulären Ausblick auf die Stadt eine ganz besondere Kulisse.
In ganz Barcelona gibt es nur noch einen Ort, der einen noch beeindruckenderen Ausblick bietet, und dieser Ort hat sich den ersten Platz dieser Liste ergattern können.
#1 Die Festung Castell de Montjuïc
Montjuïc, der 173 Meter hohe Hausberg der Stadt, lässt sich in all den schönen und herausragenden Vierteln der Innenstadt erblicken, vom historischen Barri Gòtic bis zum Hafenviertel. Am Fuße dieses Bergs fand 1929 die Weltausstellung statt und hier wurden 1992 die olympischen Spiele ausgetragen (siehe Platz 2). Ein Abstecher auf den Gipfel dieses geschichtsträchtigen Berges, gekrönt von der Festung Castell de Montjuïc, ist mehr als nur lohnenswert, denn hier oben wartet der wohl schönste Ausblick auf die pulsierende Mittelmeermetropole. Das Castell de Montjuïc darf deshalb nicht auf der Liste der Sehhenswürdigkeiten in Barcelona fehlen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Gipfel zu erreichen. Beispielsweise fährt man mit der Metrolinie L2 oder L3 bis zur Station Paral-lel und steigt dort in die Funicular de Montjuïc um, einer Standseilbahn, die einem bis zur Station Parc de Montjuïc, transportiert, die ungefähr auf halber Höhe des Bergs liegt. Vorteil dieser Bahn ist es, dass sie Teil des Metro Tarifsystems ist und mit einem regulären Metroticket benutzt werden darf.
Von der Station Parc de Montjuïc kann man mit einer Gondelbahn, der Telefèric de Montjuïc, zum Gipfel des Berges gelangen. Jedoch ist diese Gondel nicht mehr Teil des Metro Tarifsystems, eine Fahrkarte muss extra bezahlt werden. Sparfüchse können die restlichen Höhenmeter zum Gipfel auch locker zu Fuß meistern, der Weg ist nicht sonderlich beschwerlich.
Die Station Parc de Montjuïc lässt auch noch auf eine weitere, spektakuläre Weise erreichen, nämlich mit der Hafenseilbahn Telefèric del port. Hierzu betritt man die Gondel der Bahn auf der Halbinsel La Barceloneta (siehe Platz 7) in der Station St. Sebastià und kann in einer Fahrt quer über den Hafen Barcelonas eine herausragende Aussicht genießen.
Egal für welche dieser mannigfaltigen Möglichkeiten man sich entscheidet, um den Gipfel des Montjuïc zu erreichen, allein der Weg auf den Berg ist schon ein kleines Highlight für sich. Doch angekommen am Gipfel wartet dann das wirkliche Highlight, die Festung Castell de Montjuïc.
Die Wurzeln dieses Bauwerks gehen bis ins 17. Jahrhundert zurück, ihr bis heute erhaltene Antlitz bekam sie im späten 18. Jahrhundert. Zum Schutz der Stadt gedacht, wurde die Anlage über die Jahrhunderte hinweg jedoch oft von feindlichen Truppen eingenommen und mehrmals zur Belagerung Barcelonas zweckentfremdet. Unter der Franco Diktatur im frühen 20. Jahrhundert diente der Ort gar als Gefängnis und Exekutionsstätte von Regimegegnern.
Heute kann die Festung besichtigt werden und bietet die wohl schönste Aussicht auf die katalanische Hauptstadt und auch einige andere Sehenswürdigkeiten Barcelonas. Von hier oben kann man einen atemberaubenden Ausblick über ganz Barcelona genießen, von den neumodernen Hochhäusern in der Hafengegend, über die Sagrada Família bis hin zum Park Güell. Neben La Barceloneta und den Yachthafen hat man von besten Blick auf einen Teil des Hafens von Barcelona, den man normalerweise nicht zu Gesicht bekommt und der in der Innenstadt eben durch den Hausberg Montjuïc verdeckt wird, nämlich auf den Industrie- und Containerhafen, welcher der neuntgrößte Europas ist. Von der Festung aus wird ein beeindruckender Ausblick auf die riesigen, weitläufigen Containerterminals des Frachthafens geboten, welcher Umschlagplatz für Industriegüter wie Metall oder Flüssiggas und auch für Nahrungsmittel wie Kakao, Kaffee und Südfrüchte ist.
Die Bauwerke Antoni Gaudís, die historischen Bauten im Barri Gòtic, der luxuriöse Yachthafen, all diese Sehenswürdigkeiten dürfen auf keinen Fall bei einem Aufenthalt in Barcelona fehlen. Doch der krönende Abschluss einer Reise in die katalanische Hauptstadt bietet sich auf dem Gipfel des Hausberges Montjuïc an, von wo aus man die Schönheit der Mittelmeermetropole aus einem anderen Blickwinkel genießen kann und wo man sich gebührend von dieser pulsierenden Stadt verabschieden kann, bis zum nächsten Mal.
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