Hinweis: Wir sind weder Ärzte, noch Apotheker. Holen Sie sich im Zweifel professionellen Rat! Zu unserer eigenen rechtlichen Sicherheit dürfen wir – auch wenn wir es gerne täten – keine konkreten Medikamente / Wirkstoffe / Marken nennen, die uns bereits geholfen haben.

Brauche ich für meinen Urlaub ein Erste Hilfe Set oder gar eine Reiseapotheke?

Egal ob Trekkingtour in den Bergen, Urlaub mit dem Rucksack in Australien oder Pauschalurlaub in Ägypten, Unfälle können sich jederzeit ereignen.
Damit im Urlaub bei kleineren Schrammen, Schnittwunden oder Blasen nicht sofort ein Arzt aufgesucht werden muss, ist es von Vorteil ein Erste Hilfe Set mit entsprechend angepasstem Inhalt im Reisegepäck zu haben. Auch kann man so eine Erstversorgung von größeren Unfällen vornehmen und ggf. Menschenleben retten. Erste Hilfe Material gehört daher immer mit in das Reisegepäck.

Neben Unfällen können auch Krankheiten oder körperliche Beschwerden wie Kopfschmerz schnell und unvorhergesehen auftreten. Damit kleinere Krankheiten und Beschwerden schnell bekämpft werden können und der Urlaub noch halbwegs genossen werden kann, ist es meist unumgänglich schnell entsprechende Medikamente einzunehmen.

Auf Reisen ist es jedoch nicht immer einfach an das gewünschte Medikament zu kommen. Neben Sprachproblemen gibt es oft Probleme mit der Suche nach einer geöffneten Apotheke, sowie mit der Bevorratung des entsprechenden Medikaments. Auch wird immer wieder von gefälschten Medikamenten berichtet, die nicht die gewünschten Wirkungen besitzen, sondern oftmals nicht wirksam oder sogar gesundheitsschädlich sind.

Daher die grundsätzliche Empfehlung: Ja, auf längeren Reisen sollte nicht nur ein kleines Erste Hilfe Set sondern eine Reiseapotheke nicht fehlen.

Welchen Umfang soll nun eine Reiseapotheke haben?

Generell kommt es auf mehrere Faktoren an, jene die Ausstattung der Reiseapotheke beeinflussen:

  • Reisedauer (z.B. Städtetrip über ein Wochenende oder ein 14-tägiger Jahresurlaub),
  • Reiseort (z.B. Großstadt im eigenen Land oder Backpackingtour durch Thailand),
  • Im Fall der Fälle zu versorgende Personen (z.B. Einzelperson oder Familie)
  • Individuelle Bedürfnisse (z.B. Kinder, Vorerkrankungen, Allergien, etc.)

Als Grundausstattung zur Ersten Hilfe sollten auf keiner Reise klassische, zuschneidbare Pflaster mit Wundauflage, Heftpflaster/ Tape und Blasenpflaster sowie Desinfektionsmittel und ein Paar Einweghandschuhe fehlen. Zudem sollte auch an eine Pinzette für z.B. Zecken oder Splitter und eine Schere für den Zuschnitt der Pflaster gedacht werden. Durch den Einsatz des Desinfektionsmittels hat man zudem auch an abgelegenen oder schmutzigen Orten die Möglichkeit Krankheiten vorzubeugen.

Bei mehrtägigen Reisen sollten darüber hinaus auch Verbandspäckchen, sterile Wundauflagen und Mullbinden eingepackt werden. Mit einer Rettungsdecke und einem Dreiecktuch ist man dann schon für etwas größere Unfälle gewappnet.
Optional, aber in manchen Fällen definitiv sinnvoll, sind Fieberthermometer z.B. in Malaria gefährdeten Gebieten (Achtung Fieberthermometer aus Glas können brechen, daher sollte eine elektronische Variante gewählt werden), Alkoholtupfer zur akuten Wunddesinfektion, Sicherheitsnadeln z.B. zur Befestigung von Verbänden sowie Vaseline.

Damit die Grundlagen der Ersten Hilfe im Ernstfall auch richtig angewendet werden können sollten unabhängig von einer Reise in regelmäßigen Abständen Erste-Hilfe-Lehrgänge besucht werden. Denn mal Hand aufs Herz, wie lange liegt dein letzter Erste-Hilfe-Kurs zurück?

Was muss ich bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke beachten?

Mit der Zusammenstellung der Medikamente für die Reiseapotheke sollte schon einige Wochen vor dem Start der Reise begonnen werden.
Zwar sind in einigen Ländern die Arzneimittel wesentlich preiswerter als im deutschsprachigem Raum, jedoch werden dort auch häufig aufgrund der niedrigeren Qualitätsanforderungen gefälschte Präparate angeboten. Wie oben bereits beschrieben kann es bei der Einnahme einer solchen Fälschung auch zu ernsthaften Gesundheitsschädigungen kommen. Daher der Hinweis, dass die Medikamente nur von offiziellen Apotheken bezogen werden sollen.

Nimmt man nun die Medikamente mit in ein anderes Land sollten die Einfuhrbestimmungen bekannt sein, da es unter anderem gegen das im Zielland geltende Betäubungsmittelgesetz verstoßen könnte. Vor allem bei Reisen in die USA, China, die Vereinigten Arabische Emirate oder auch Australien sollte man sich im Vorfeld über verbotene Medikamente informieren. Fragliche Medikamente oder auf den offiziellen Seiten nicht erwähnte Mittel lässt man vorsichtshalber lieber zuhause. (Auswärtiges Amt)

Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten ist eine ärztliche Bescheinigung als Nachweis beim Zoll Pflicht. Andernfalls kann es sein, dass das Medikament beim Zoll verbleibt und je nachdem ein Bußgeld oder eine Anzeige droht. Um dies zu vermeiden, sollten die verschreibungspflichtigen Medikamente immer vom Hausarzt entsprechend bescheinigt werden.

In die Reiseapotheke sollten nur Medikamente eingepackt werden, die man schon einmal verwendet hat und man ohne weitere Nebenwirkungen vertragen hat. Bei unbekannten Medikamenten läuft man Gefahr, dass die gewünschte Wirkung nicht eintritt oder unerwartete Nebenwirkungen auftreten können.

Des Weiteren sollten keine Arzneimittel mit überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatum auf Reisen mitgenommen werden. Diese sind grundsätzlich entsprechend zu entsorgen.
Die Lagerungsbedingungen der Medikamente sollten möglichst eingehalten werden. Bei Flugreisen sind sie dementsprechend nach Möglichkeit mit im Handgepäck zu transportieren. Bei Autofahrten und im Hotelzimmer sind Arzneimittel an möglichst kühlen Plätzen wie z.B. im klimatisierten Handschuhfach, einer Kühltasche oder dem Kühlschrank im Hotelzimmer aufzubewahren.

Grundsätzlich gilt, je ausgefallener das Reiseziel, desto mehr Gedanken sollte man sich über eine Reiseapotheke machen. Sprich will man eine Städtereise in eine europäische Hauptstadt antreten, braucht man im Gegensatz zur Dschungelsafari höchstwahrscheinlich kein Gegengift für Schlangenbisse oder Medikamente gegen Malaria. Das auswärtige Amt ist hierzu eine gute Anlaufstelle

Bevor wir nun zu den Medikamenten für die Reiseapotheke kommen noch ein dringender Hinweis: Keine Selbstmedikation bei unbekannten Krankheiten. Suche bitte bei Änderungen oder schnell auftretenden Krankheiten immer erst einen Arzt oder Apotheker auf. Beachte immer die Packungsbeilage der Medikamente.

Medikamente für die Reiseapotheke

Zu den häufigsten Krankheiten bzw. Beschwerden auf Reisen zählen: Augenbeschwerden, Durchfall, Erkältung, Fieber, Halsschmerzen, Husten, Insektenstiche, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Schnupfen, Sonnenbrand, Reiseübelkeit, Flugangst, Wasserblasen und Wunden.
Je nachem wie anfällig man gegen die Krankheiten bzw. Beschwerden ist, sollte man seine Reiseapotheke zusammenstellen bzw. anpassen.

Augenbeschwerden treten oftmals als Bindehautentzündungen auf. Ursache hierfür sind meist Staub, Wind, Licht oder eine allergische Reaktion bzw. eine Kombination aus diesen Punkten. Abschwellende Augentropfen und „künstliche Tränen“ verschaffen Linderung und fördern die Abheilung. Bei einer allergischen Ursache können antiallergische Augentropfen helfen. Salben beschränken die Sicht und sollten daher nur vor dem Zubettgehen angewendet werden.
Als Vorbeugung sollte eine Sonnenbrille in keinem Reisegepäck fehlen. Augentropfen sind eher speziell und daher, wenn man nicht öfter mit Augenbeschwerden zu kämpfen hat, optional zu betrachten.

Durch eine gründliche Vorbeugung kann das Risiko an Durchfall zu erkranken auf ein Minimum reduziert werden. Hier sollte vor allem auf die Hygiene der Nahrungsmittel und des Trinkwassers geachtet werden. Vermieden werden sollten daher nicht abgekochte Nahrungsmittel und frisches Obst bzw. frisches Gemüse, welches nicht geschält werden kann bzw. worden ist. Auch sind Getränke mit Eiswürfeln in südlichen Ländern mit Vorsicht zu genießen. Hier sollte man die Getränke besser ohne Eiswürfel bestellen.
Die größte Gefahr bei Durchfallerkrankungen ist der starke Flüssigkeits- und Salzverlust. Daher ist viel Trinken und die Zufuhr des Körpers von Salzen und Zucker angesagt.
Möglichkeiten zur Behandlung hierbei stellen in abgekochtem Wasser aufgelöste Elektrolytpulver oder abgekochtes Wasser mit Zugabe von Zucker (2 Esslöffel Traubenzucker) und Salz (1 Teelöffel) dar. Hiervon sollten pro Tag mindestens 3 Liter getrunken werden.
Kohletabletten welche den Heilungsverlauf unterstützen oder Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid, dass den Durchfall zügig stoppt, sowie Arzneien zum Aufbau der Darmflora können ebenfalls zur Krankheitsbekämpfung eingenommen werden. Diese sollten jedoch nur kurzfristig zum Einsatz kommen.
Ein Medikament gegen Durchfallerkrankungen gehört zur Grundausstattung einer Reiseapotheke.

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Erkältungen lassen sich nur schwer vermeiden. Regelmäßiges und gründliches Waschen der Hände sowie frische Luft sind jedoch in jedem Fall hilfreich. Klimaanlagen im Flugzeug, Hotel oder Reisevehikel können trotzdem schnell zu einer Erkältung führen.
Leider kommt eine Erkältung nicht immer nur mit Husten, Schnupfen und ggf. Heiserkeit daher, sondern zudem meist mit Hals-, Glieder- und Kopfschmerzen und ggf. Fieber.
Bei Schnupfen verschaffen Nasensprays mit abschwellender Wirkung Linderung. Bei Halsschmerzen helfen Arzneien mit desinfizierender und ggf. schmerzstillender Wirkung.
Nicht verschreibungspflichtige Schmerzmittel und Medikamente gegen Erkältungen, Halsschmerzen und Fieber sollten in jeder Reiseapotheke zu finden sein.
Achtung: Blutverdünnende Medikamente wie Aspirin oder Ibuprofen sind in Reisezielen mit der Möglichkeit auf Dengue- oder Gelbfieber ungeeignet. Hier empfehlen sich andere Wirkstoffe.

Den Urlaubstag gemütlich auf der Terrasse des Hotels am Meer oder im Garten des Ferienhauses am See ausklingen mit einem Gläschen Bier oder Wein ausklingen lassen. Schöne Vorstellung nicht wahr? Leider naht die Invasion der kleinen blutsaugenden Monster. Natürlich weiß jeder um was es sich hierbei handelt: Stechmücken.

Ganz gleich ob es sich nun um Mücken, Bienen oder andere Insekten handelt, ein Insektenstich führt nahezu immer zu Juckreiz, oftmals verursacht er Schmerzen und kann sogar Krankheiten übertragen. Manch einer erleidet auch den Ausbruch einer Allergie.
Insektenstiche sind daher, besonders in Risikogebieten, nicht zu unterschätzen. Ein Schutzmittel vor Insekten sollte daher immer zur Hand sein. Mittel mit den Wirkstoffen Diethyltoluamid (DEET) oder Icaridin besitzen eine längere und stärkere Wirkung als jene auf der Wirkbasis von ätherischen Ölen und sollten daher in Risikogebieten auch vorrangig eingesetzt werden.
Die Anwendig dieser Mittel ist immer ganzflächig. Sollten Hautstellen nicht mit dem Präparat benetzt werden, bieten diese weiterhin eine Angriffsstelle für Blutsauger.
Vorbeugend gegen Insektenstiche gilt in den jeweiligen Risikogebieten lange Kleidung aus dichten Stoffen, ein Moskitonetz über dem Bett, niemals barfuß über blühende Wiesen wandern und nach Wanderungen in der Natur Absuchen des Körpers auf Zecken.
Nach einem Insektenstich kann die Hautstelle gekühlt werden, um eine Schwellung zu vermeiden. Zudem gibt es Arzneien die dem Juckreiz vorbeugen und zu einer schnellen Heilung verhelfen.

Egal ob Strandurlaub oder ein Skiausflug in den Alpen, ein Sonnenschutzmittel findet fast immer seinen Einsatz. Um einen Sonnenbrand zu vermeiden ist das Sonnenschutzmittel auf das Reiseziel und den jeweiligen Hauttyp abzustimmen. Sonnenschutzmittel gehören in fast jedes Reisegepäck. Sollte es doch einmal zu einem Sonnenbrand kommen, helfen „After Sun“-Cremes, kühlende Gele oder auch Antihistaminika.

Übelkeit bei Reisestart oder plötzlich auftretende Übelkeit am Reiseziel können den Urlaub schnell zur Qual machen. Medikamente gegen Reiseübelkeit sollten jeweils schon vor dem Reisestart eingenommen werden. Präparate gegen plötzliche Übelkeit gibt es beispielsweise auch als Kaugummi. Da Übelkeit meist eine spezielle Erscheinung ist, sind entsprechende Medikamente eher als optional anzusehen.

Medikamente für den individuellen Gebrauch

Falls man Medikamente täglich einnehmen muss, Arzneien zur Behandlung von chronischen Erkrankungen oder ähnliches benötigt sind auch diese selbstredend auf Reisen mitzuführen.
Diese Medikamente sind jedoch zwingend in der ausreichenden Menge im Handgepäck mitzuführen, um beim Verlust des Koffers weiterhin Zugriff darauf zu haben.
Bei wiederkehrenden Beschwerden wie Allergien, Sodbrennen, etc. ist es ratsam auch hier entsprechende Medikamente mitzuführen. Am besten eignen sich hier bereits bekannte Medikamente.

Flugangst sollte euch nicht davon abhalten, Urlaube zu unternehmen. Wem allgemeine Übungen, Beruhigungsmethoden und leichtere frei verkäufliche Präparate nicht nutzen (das sollte immer als erstes versucht werden!), sollte einen Arzt aufsuchen. Es gibt viele Medikamente, die auch starke Flugangst vollständig für einen gewissen Zeitraum eindämmen können. Diese wirken angst- und krampflösend. Zudem machen viele von ihnen müde. Sie bekämpfen also für einige Stunden die Symptome an der Wurzel und verhindern auch die durch Flugangst auftretenden Folgeerscheinungen wie Schwindel oder Übelkeit. Je nach Flugdauer gibt es verschiedene Mittel. Lasst euch unbedingt von einem Arzt beraten, welches für euch am besten geeignet ist. Meist gibt einem der Arzt genau die Anzahl an Tabletten mit, die für den Hin- und Rückflug ausreichen. Ihr müsst noch nicht mal zur Apotheke.

In Risikogebieten ist es zwingend erforderlich, sich vorab mit dem Hausarzt abzustimmen, welche Impfungen bzw. welche Medikamente für den Notfall mitzuführen sind, beispielsweise Dengue oder Malaria.

Wo kauft man am besten seine Reiseapotheke für den Urlaub?

Aus Preisgründen kaufen wir Standardmedikamente und Arzneimittel, die wir nicht sofort benötigen nur noch online. Es werden exakt die gleichen Produkte verkauft, die es auch bei einer lokalen Apotheke gibt. Der feine Unterschied ist jedoch, dass man online bis zu 70% weniger zahlt. Vor allem häufig verkaufte Produkte wie Kopfschmerztabletten, Wundsalben oder Sonnencremes kosten online oft nur die Hälfte. Wir haben mit Shop Apotheke* gute Erfahrungen gemacht. Hier gibt es eine große Auswahl und die Produkte sind meist in 1-2 Tagen geliefert.

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